Der systemische Ansatz

"Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam jemand, der wusste das nicht und hats einfach gemacht”

Hilbert Meyer

Systemisches Denken und Arbeiten hat sich in den letzten Jahrzehnten aus dem Therapiekontext verselbständigt und findet heute sowohl im Sozial- und Gesundheitswesen als auch immer mehr im Management des Wirtschaftsbereichs Anwendung.

Neben der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie ist der systemische Ansatz der am weitesten verbreitete und praktizierte Therapie- und Beratungsansatz.

Systemische Beratung konzentriert sich als helfender Beruf mit dem Schwerpunkt des "Lösungen-Findens" nicht auf das Individuum oder System als defizitär, sondern geht davon aus, dass Menschen und Organisationen stets versuchen, sich so anzupassen, dass ihre Umwelt in ein Gleichgewicht kommt, selbst wenn dies oft ein eigenes Leiden oder Scheitern zum Preis hat.

Unser systemisches Denken und Handeln zielt nicht darauf, von außen gesteuerte Veränderungen herbeizuführen, sondern versucht, Impulse unter Verwendung eigener Ressourcen in ein System zu geben, das dadurch in Bewegung kommt und weitere Bewegung auslöst.

Respektvolle Begegnungen mit Klienten/Kunden und die Neugier auf deren vielfältige Welten mit den darin enthaltenen Ressourcen und Lösungspotenzialen bestimmen weitgehend den zwischenmenschlichen Kontakt.

Die systemische Theorie geht davon aus, dass sich Systeme aufeinander beziehen und nicht losgelöst voneinander existieren. Daher sind Erklärungsversuche für Probleme, die nach dem Prinzip Ursache/-Wirkung – also linear-kausal – verlaufen, systemisch betrachtet kaum hilfreich, da sie einander wechselseitig bedingen. Strukturen und Verhaltensweisen wiederholen sich und können sich dadurch erhalten.

Krisen entstehen, wenn bisherige Lösungsvarianten in Systemen nicht mehr greifen oder nicht zu einem befriedigenden Ergebnis führen. Dies kann Menschen, ein System, eine Organisation, ein Team ins wanken und aus dem Gleichklang der aufeinander bezogenen und sich bedingenden Bewegungen bringen – ähnlich wie bei einem Mobile.

In der systemischen Beratung und Therapie geht man davon aus, dass Menschen und Systeme bereits die Lösungen zur Bewältigung von Krisen und Konflikte in sich tragen. Die eigenen Ressourcen und Lösungsmöglichkeiten sind verdeckt, können jedoch wieder entdeckt oder auch erstmalig entdeckt werden.

In allen unseren Tätigkeitsfeldern, sind wir immer wieder überrascht, wie Menschen ihre Lösungen finden, wenn man sie darin bestärkt, dass sie selbst etwas wert sind und neue Wege möglich sind, wenn alte, entwicklungshemmende Regeln oder einschränkende Glaubenssätze verändert werden.

Die systemische Beratung und Therapie, das systemische Coaching, möchte Klienten und Kunden dazu befähigen, die inneren Ressourcen durch die Aktivierung der Selbstorganisation wieder zu „entdecken“, so dass sich Handlungsfähigkeit und Veränderung entwickeln kann.

Die Perspektiven können durch verschiedene therapeutische Fragestellungen und Methoden ausgebaut, Blickwinkel erweitert oder reduziert,  neue Informationen und Sichtweisen hinzugewonnen, Festgefahrenes verflüssigt, Verunsichertes und Verflüssigtes stabilisiert und gefestigt werden – Entscheidungen zu Veränderungen oder zum Bewahren können getroffen werden.


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